Basel AML Index 2024 veröffentlicht

Das Basel Institute on Governance hat den sog. Basel AML Index 2024 veröffentlicht. Der Index misst das Risiko von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (ML / TF) in Staaten auf der ganzen Welt. Er wird seit 2012 jährlich veröffentlicht und ist der einzige unabhängige, forschungsbasierte Index einer gemeinnützigen Organisation, die Rechtsordnungen nach ihrem Risiko für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung einordnet.

Die 13. Ausgabe dieses Indexes hebt mehrere zentrale Erkenntnisse hervor, die für Compliance-Manager, Geldwäschebeauftragte und Geschäftsführer von besonderem Interesse sind.

Integration von Betrugsindikatoren

Erstmals wurden in die Methodik des Basel AML Index Betrugsindikatoren aufgenommen. Dies spiegelt die wachsende Besorgnis über die zunehmende Rolle von Betrug als Treiber für Geldwäsche wider und unterstreicht dessen tiefgreifende soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Diese Änderung hat insbesondere in Ländern mit hohem Einkommen und großen Finanzsektoren zu höheren Risikobewertungen geführt.

Globale Trends in der Geldwäschebekämpfung

Der Index zeigt einen allmählichen Fortschritt in den nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche, zumindest in Bezug auf die technische Einhaltung globaler Standards. Dennoch bleibt die Effektivität dieser Systeme in der Praxis alarmierend niedrig, insbesondere angesichts der sich entwickelnden Bedrohungen durch Betrug und andere komplexe, oft transnationale Finanzverbrechen.

Regionale Unterschiede und spezifische Länderbewertungen

Länder wie Myanmar, Haiti und die Demokratische Republik Kongo wurden als die risikoreichsten in Bezug auf Geldwäsche eingestuft, während europäische Länder wie San Marino, Island und Finnland zu den risikoärmsten gehören.

Bewertung Deutschlands im Basel AML Index 2024

Deutschland wird im Basel AML Index 2024 als Land mit moderatem Risiko eingestuft. Trotz eines robusten rechtlichen und regulatorischen Rahmens gibt es Bereiche, in denen Verbesserungsbedarf besteht, insbesondere in Bezug auf die Effektivität der Umsetzung von Anti-Geldwäsche-Maßnahmen und die Bekämpfung von Betrug. Die Aufnahme von Betrugsindikatoren in den Index könnte Deutschlands Risikobewertung beeinflusst haben, da wirtschaftsstarke Länder mit großen Finanzsektoren anfälliger für solche Risiken sind.

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